Montag, 1. Juni 2020

Rezension "Pretty Dead - Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte" von Stefanie Hasse

(c) Ravensburger

Sarah ist das beliebteste Mädchen der Fairchild Academy - doch der perfekte Schein trügt. Kurz nach ihrer Wahl zur Ballkönigin bricht sie tot zusammen. Wer könnte ein Motiv für ihren Mord gehabt haben?
Jeder in ihrem Umfeld scheint etwas zu verbergen, doch allen voran ihr Freund Chase und ihre beste Freundin Brooke tragen eine große Last mit sich herum: ihre Gefühle füreinander.
Aber auch Sarahs Stiefbruder Devin, ihr Kumpel Jam und ihre erklärte Feindin Piper stecken in einem Haufen Geheimnisse fest. Welches könnte so groß gewesen sein, dass Sarah sterben musste? Und wer wird für seine Vergehen büßen?


Die Geschichte:
Die Idee mit dem bösen beliebten Mädchen ist nicht unbedingt neu, jedoch ist es interessant, wie Stefanie Hasse die Handlungsfäden darum herum gesponnen hat. Die Geheimnisse der Charaktere kommen nicht zu schnell und nicht zu spät ans Licht, wobei man sich manches schon denken kann. Anderes hingegen überrrascht dann doch, vor allem zum Ende hin. Was mir ein wenig gefehlt hat, waren die großen Verdächtigungen. Hier und da kam mal kurz eine auf, die dann realtiv schnell jedoch wieder fallen gelassen werden musste. Und die Polizei ermittelt gefühlt auch gar nicht gegen die Personen in Sarahs Umfeld, die meisten werden nicht mal aktiv in der Handlung befragt. Da hätte man noch etwas mehr Dramatik einfügen können.

Die Charaktere:
Jeder Charakter bleibt in seiner Rolle. Diese wurde ihm schon auf dem Umschlag des Buches zugewiesen und daran ändert sich auch nichts. Dadurch fehlte mir ein wenig die Dreidimensionalität der Figuren. Man erfährt zwar noch einiges über ihre Hintergründe und ihre Geheimnisse, aber so richtig besonders waren sie nicht. Vor allem muss ich zugeben, dass Brooke und Chase mich beide irgendwann genervt haben, weil sie einfach so sehr darauf herumgeritten sind, nicht zusammen sein zu können - und es irgendwie doch waren. Außerdem wirkte keiner von ihnen super betroffen vom Tod ihrer Freundin. Selbst wenn die sich verändert und dieser eine große Vorfall Spuren hinterlassen hat, ich hätte etwas mehr Schock und Betroffenheit erwartet.
Am besten fand ich hier eigentlich noch Devin, der am meisten Menschlichkeit zeigt. Oder Piper, die mit ihrem Verhalten wenigstens noch Fragen aufwirft und an der eine Wandlung zu erkennen ist.

Der Schreibstil:
Steffis Schreibstil bleibt natürlich gewohnt gut zu lesen. Flüssig, leicht verständlich, man fliegt geradezu durch das Buch. Es kommen auch Emotionen herüber, obwohl den Figuren etwas fehlt. Ich hätte mir nur etwas mehr unterschiedliche Perspektiven gewünscht, vor allem zum Ende hin wechselte fast nichts mehr. Jams Sicht hätte man quasi komplett rauslassen können, dann wäre er zumindest auch etwas überraschender als Figur. Oder man hätte Pipers noch hinzufügen können, die dadurch fast etwas zu kurz kommt, obwohl sie eine Protagonistin ist.

Mein Fazit:
Leider muss ich sagen, dass "Pretty Dead" nicht so überzeugend war wie manch anderer Roman der Autorin. Es gab gute Ansätze und auch überraschende Wendungen. Aber das Buch wirkte eher so 75% ausgearbeitet, mir fehlte das letzte Quäntchen an gefühlt allem. Vor allem Dramatik und Identifzierbarkeit mit den Figuren waren nicht genügend vorhanden.
Für Jugendthriller-Einsteiger gut geeignet, genauso wie für die Zielgruppe ab 14 Jahren. Aber für mich nicht ausgereift genug für eine Top-Bewertung.

Sabrina S. Says:

 (eigentlich 3,5 Bücherstapel)



                                                                                

Erschienen beim Ravensburger Buchverlag
Erscheinungsdatum: 29.5.2020

ISBN: 978-3-473-40195-6
Hardcover, 384 Seiten

Preis: 16,99 € (D)

Auch als E-Book erhältlich 

Bestellbar unter anderem bei geniallokal
                                                                                 

Danke an den Ravensburger Buchverlag für das Rezensionsexemplar!