Donnerstag, 21. Mai 2020

Rezension "Verity" von Colleen Hoover

https://www.dtv.de/buch/colleen-hoover-verity-23012/
(c) dtv
Als der Erfolg ihrer Bücher ausbleibt, droht Lowen das Schicksal, aus ihrer Wohnung geworfen zu werden. In der sie eigentlich ohnehin nicht bleiben möchte, da schlimme Erinnerungen damit verknüpft sind.
Da kommt das Angebot eines großen Verlags gerade recht: Sie soll die Buchreihe der Bestseller-Autorin Verity Crawford zu Ende schreiben, da diese nach einem Unfall nicht mehr dazu imstande ist.
Um alle Unterlagen zu sichten, bietet Veritys Ehemann Jeremy Lowen an, vorerst bei ihnen unterzukommen. Doch je länger sie bei der Familie ist, die mit so vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen hat, desto mehr Geheimnisse entdeckt sie. Und die meisten davon sind nicht nur schockierend, sondern mit dem Tod verbunden ...


Die Geschichte:
Wenn man so viel Positives über ein Buch hört, geht man mit einer gewissen Vorsicht heran. Dabei war ich mir sicher, dass mich Colleen Hoover nicht enttäuschen wird. Was auch nicht passierte. Wie all die Handlungsstränge und Gefühle miteinander verflochten sind, wie sich alles entwickelt - es war glaubhaft und dramatisch zugleich. Ich hatte keinen Moment das Gefühl, es wäre zu unrealistisch, zu sehr aufgebauscht für ein Buch. Auch die Mischung aus belletristischem Roman, Liebesgeschichte und Thriller war gut gemacht. Ich hatte zudem wirklich gehofft, dass am Ende noch der große Clue kommt, wie es für Thriller meist typisch ist. Was glücklicherweise der Fall war. Colleen Hoover weiß einfach, wie man Geschichten aufbaut und Leser bis zum Ende fesselt.

Die Charaktere:
Ich mochte die Figuren. Und ich fand sie realistisch gestaltet. Ich dachte allerdings, sie würden mich noch etwas mehr überraschen. Ich bin wahrscheinlich mit zu viel Thriller-Erwartung herangegangen, wo die Protagonisten einen auch oft sprachlos zurücklassen, weil man etwas nicht von ihnen erwartet hat.
Die einzig wirkliche Überraschung war hier Verity. Bei der man bis zur letzten Seite nicht weiß, wer sie wirklich ist. Das hat die Autorin geschickt eingefädelt.
Jeremy war als Mann und Love Interest sehr passend. Auch sehr dreidimensional. Aber irgendwas hat mir bei ihm gefehlt, sodass ich mich nicht mit Lowen in ihn verliebt habe. Ich kann es nicht genau beschreiben, tendenziell würde ich allerdings sagen, er war mir zu perfekt.

Der Schreibstil:
Muss ich dazu noch großartig etwas sagen nach den Lobeshymnen weiter oben? Colleen Hoover hat eine einfache und dennoch flüssige und packende Art, durch ihre Geschichten zu führen. Man fühlt mit, man leidet mit. Man wird überrascht, die Spannung wird in richtigem Maße aufrechterhalten. Hier gibt es fast nichts zu mäkeln.
Ich würde sogar so weit gehen, dass Colleen Hoover für mich einen der besten Schreibstile hat, die ich kenne.

Mein Fazit:
Mit "Verity" kommt die Autorin sehr dicht an meinen Favoriten "Nur noch ein einziges Mal" (hier geht es zu meiner Rezension) heran. Ich finde, sie hat den Bogen raus, Romane mit Thriller-Elementen zu mischen. Sie mit Drama zu spicken, aber nicht übertrieben wirken zu lassen. Trotz der sehr außergewöhnlichen Situation in "Verity" erschafft sie eine Realität, wie sie wirklich aussehen könnte. Und dazu die Wendung am Schluss ... Auch wenn ich nicht zu 100 Prozent erstaunt war, sie lässt einen zugleich befriedigt und unbefriedigt zurück. Eigentlich das perfekte Ende.

Sabrina S. Says:


(Tendenz eher 4,5, aber auf 5 Bücherstapel aufgerundet)


                                                                                

Erschienen bei bold (dtv Verlag)
Erscheinungsdatum: 13.3.2020

ISBN: 978-3-423-23012-4
Klappenbroschur, 368 Seiten

Preis 14,90 € (D)

Auch als E-Book erhältlich

Originaltitel: Verity

Bestellbar unter anderem bei bold/dtv

                                                                                  

Ein E-Book dieses Titels wurde mir freundlicherweise über Netgalley als Rezensionsexemplar von bold (dtv) zur Verfügung gestellt.