Sonntag, 9. Februar 2020

Rezension "Bring down the stars" von Emma Scott

(c) Lyx Verlag
Nach einer herben Enttäuschung mit ihrem Exfreund ist Autumn eigentlich nicht auf eine neue Beziehung aus. Nur dann lernt sie Connor kennen: beliebt, optimistisch, herzensgut. Genau das, was sie in ihrem Leben gebrauchen kann.
Fast gleichzeitig begegnet sie Weston, Connor bestem Freund. Dieser ist beinahe das genaue Gegenteil: ein Einzelgänger, mürrisch, distanziert. Aber auch faszinierend.
Diese Tatsache ignorierend, hält Autumm an Connor fest, doch als es zu kriseln beginnt, bleibt diesem scheinbar nur eine Wahl - Westons kreative Seite für seine eigene auszugeben. Um Autumn nicht zu verletzen, spielt Weston mit.
Aber dann kommt alles anders als geplant und auf einmal stellt sich ihr nicht mehr die Frage, wen sie wirklich will - sondern wer ihr noch bleibt.

Die Geschichte:
Ach, ich wollte so sehr mal wieder eine gute Dreiecksgeschichte lesen. Die auch glaubwürdig ist, sich langsam entwickelt und einen genauso schwanken lässt wie die Protagonistin. Leider wird einem das hier nicht geboten. Von Anfang an wird einem das Traumpaar präsentiert, das nur eine Lüge ist. Die Sympathien werden natürlich auf das Richtige, das Wahre gelenkt. In langwieriger Weise, obwohl das Buch gar nicht so viele Seiten hat.
Erst aufs Ende hin kommt mehr Spannung auf, die Annäherungen und Charaktere wirken glaubhafter.

Die Charaktere:
Apropos Charaktere: Keiner der drei hat für mich Lieblingspotenzial. Autumn wirkt total naiv, indem sie das Schauspiel quasi nie aufrichtig anzweifelt. Klar, als Leser weiß man durch die wechselnde Perspektive zwischen ihr und Weston mehr, dennoch ist es kaum vorstellbar, dass sie so wenig hinterfragt.
Connor ist ohnehin sehr schlecht dargestellt, indem er Westons Talent quasi ausnutzt. Man erfährt zwar viel über seine Hintergründe, seine Emotionen, aber so richtig darauf eingegangen wird das Buch über nicht. Er ist quasi nur das Hindernis zwischen Autumn und Weston.
Dieser hingegen hat natürlich dieses grüblerische Traumprinz-Potenzial. Düster, ein wenig Bad Boy, aber mit einer weichen Seite - und er kann auch noch kreativ schreiben! Der Mädchentraum schlechthin im Buchbereich. Für mich fast schon zu klischeehaft dadurch. Und seine fehlende Weigerung, das Ganze zu beenden, fand ich auch nicht so nachvollziehbar. Seine Gefühle Autumn gegenüber wirkten dadurch nicht so tief, wie sie es sein sollten.

Der Schreibstil:
Der Stil war in Ordnung. Teilweise auch emotional, manchmal fast zu schlicht. Gut zu lesen, aber die Idee damit besser oder einzigartig gemacht hat er auch nicht.

Mein Fazit:
Für die Liebe kämpfen ist hier offensichtlich nicht das Motto. Connor ist noch der Einzige, der sich irgendwie bemüht. Wobei das schon fast etwas zu übertrieben ist, da seine intensive Gefühle Autumn gegenüber etwas ins Lächerliche gezogen werden, dadurch, dass er sie nicht ausdrücken kann.
Mir hat hier die emotionale Tiefe gefehlt, die nur angedeutet worden ist. Gründe jedes Einzelnen wurden genannt, immer wiederholt und eine Zeit lang passierte nichts. Das Ende reißt es dann etwas raus, als endlich die Dramatik erhöht wird. Beziehungsweise wird diese dann fast auf die Spitze getrieben. Damit war nicht zu rechnen. Und das Buch hört auch an einer sehr fiesen Stelle auf, sodass man natürlich weiterlesen will.
Na ja, oder auch nicht. Ich weiß sowieso schon, wie das Ganze ausgeht: Der Schwindel fliegt auf, Autumn und Weston werden ein Paar. Den Weg bis dahin will ich mir ehrlich gesagt nicht mehr antun. Das könnte in Kombination mit den Ereignissen zum Ende von Band 1 fast wieder zu übertrieben dramatisch werden.
Sehr schade, aber meine hohen Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Ein mittelmäßiges New-Adult-Buch.

Sabrina S. Says:





                                                                                 

Erschienen beim Lyx-Verlag (Bastei Lübbe)
Erscheinungsdatum: 27.11.2019

ISBN: 978-3-7363-1128-2
Paperback, 392 Seiten

Preis 12,90 € (D) 

Auch als E-Book erhältlich

Bestellbar unter anderem bei Lyx