Samstag, 16. November 2019

Ein Ende, ein Anfang, eine Szene und viele fliegende Ideen

Ich weiß, das Jahr ist noch nicht vorbei. Noch liegt fast die gesamte Weihnachtszeit vor uns. Aber schon jetzt weiß ich, dass sich nichts mehr tun wird in den folgenden Wochen. So, wie sich nichts getan hat in den letzten Wochen. Zumindest, was das Schreiben angeht.

Das hatte leider sehr unerfreuliche Gründe, auf die ich noch nicht genauer eingehen kann und werde. Sagen wir einfach, es war kein gutes Jahr für mich. Das habe ich eine Zeit lang nicht wirklich realisiert - erst als es zu spät war. Und dann kam mal wieder ein Tiefpunkt in meinem Leben, den ich nicht erwartet hatte. 2018 dachte ich, wäre schon schlimm genug gewesen. Nun folgte ein weiterer Rückschlag, scheinbar ohne erkennbaren Grund. Wahrscheinlich hat sich vieles angesammelt, bis es nicht mehr ging. Nur bin ich leider eine Meisterin im Vertuschen und Verdrängen, sodass ich es nicht gemerkt habe.

Na ja, das Schlimmste habe ich wohl hinter mir, aber gut geht es mir deshalb auch nicht gerade. Vor allem, wenn ich mir so ansehe, was ich 2019 alles nicht geleistet habe. Ich habe kaum lektoriert, ich habe kaum geschrieben. Den Blog habe ich auch nur sporadisch bedient, weil ich mehr mit Instagram beschäftigt war. Viele Rezensionen habe ich nur dort gepostet, viele Buchvorstellungen, Schreibfortschritte usw.
Wenn ihr mehr über mein Jahr wissen wollt, schaut gerne auf meinem Profil nancstory94 vorbei.

Nun aber zum eigentlichen Anlass dieses Beitrags: mein Autorendasein.

Wie euch der Titel des Posts verraten dürfte, kann da dieses Jahr nicht viel passiert sein. Und zwar kann ich euch das im Detail gerne mal aufschlüsseln:

1 Ende: Im Januar beendete ich den 4. Band meiner Novellen-Reihe. Eigentlich fing das Jahr gut an, ich war sehr zufrieden mit "Sunken".
1 Anfang: Darum schrieb ich auch schnell den Anfang von Teil 5. Nur leider hatte ich noch kaum einen Plot davon in der Hinterhand. Meistens wusste ich immerhin ein wenig zu den Ereignissen, ansonsten war viel imporovisiert. Diesmal fehlte mir noch die große Inspiration. Das führte dazu, dass ich nach zwei Szenen stecken blieb. Im Mai schrieb ich das letzte Mal daran.
1 Szene: So viel schaffte ich, bei "Awakened" voranzukommen, der Fortsetzung meines Urban-Fantasy-Romans "Infected". Eigentlich wollte ich hieran erst Ende des Jahres weiterarbeiten, weil dann meine düstere Stimmung eher zu dem Roman passt. Stattdessen schrieb ich Ende Juli einmal daran. Seitdem nicht mehr, da mir ab September zu viel dazwischen kam.
Viele fliegende Ideen: Und keine, die blieb. Ein paar klopften an, ich schrieb sie nieder und damit hatte es sich. Eine wollte ich wirklich gerne verfolgen, ich verschob sie irgendwann auf später, weil ich keine Zeit zum Ausarbeiten fand. (Es war eine High-Fantasy-Geschichte, da ist das leider unerlässlich.) Und so was auf Eis zu legen, funktioniert bei mir nie gut. Denn mit Auftauen habe ich es leider nicht so, was Ideen angeht. Das habe ich einmal mit "Infected" gemacht. Und was ist daraus geworden? Das "ewige Projekt", das sich nun auch als Spitzname für Band 2 eignet.

Tja, das ist das triste Ergebnis meines Schriftstellerdaseins von 2019. Kein Wunder, dass es mir dieses Jahr so schlecht ging. So wenig habe ich, glaube ich, seit Jahren nicht geschrieben. Da hat es ja sogar 2014 besser funktioniert, als ich noch mitten im Studium steckte und in den Semesterferien drei unterschiedliche Praktika machte. Als ich begonnen habe, nebenbei als Texterin und Lektorin zu arbeiten. Selbst da habe ich es geschafft, vier Kurzgeschichten und zwei halbe Romane zu schreiben (ein Ende und einen Anfang).

Mein Fazit: Was das Schreiben angeht, hat mir die Ausbildung nicht gut getan. (In manch anderer Hinsicht leider auch nicht.) Aber das soll sich nächstes Jahr ändern. Dann bin ich nämlich fertig damit und kann mir gegebenenfalls eine Teilzeit-Stelle suchen. Mit 25 Jahren? Als Single? Ja! Das wird eine ganze Generation vermutlich nicht verstehen, ganz zu schweigen von den deutschen Behörden. Aber ich kann nur selbst wissen, was gut für mich ist. Und Vollzeit zu arbeiten, ist es gerade nicht.
Ich hoffe, wenigstens ihr versteht das. Vor allem die Autoren unter euch werden wissen, wie schwierig es ist, das Schreiben hinten anstellen zu müssen, wenn man nebenbei noch Job und Privatleben hat. Und wie viel einen das kosten kann. Und das ist mir der Preis wirklich nicht wert.

Sabrina S.