Sonntag, 10. März 2019

Es ist nicht dasselbe ...

An die Berufsschule zurückzukehren, wo ich im Jahr 2017 so viele positive Erinnerungen sammeln durfte, war für mich ein Highlight für das Jahr 2019. Ich hatte gehofft, dass sich vieles ähneln würde und ich mal wieder ein positives Gefühl sammeln könnte. Nur leider kriegt man im Leben nicht immer, was man will.

Was auch gar nicht am mediacampus liegt. Ich mag die Atmosphäre dort, der Unterricht ist informativ und unterhaltsam zugleich. Die Umgebung lädt zum Spazierengehen ein, nicht weit entfernt liegt das Hessen-Center zum Shoppen. Ich könnte mir meine Berufsschulzeit an sich nicht besser wünschen.
Nur leider ist es einfach nicht wie letztes Mal. Kann es auch gar nicht sein ohne dieselben Leute. Damit hätte ich rechnen müssen. Aber ich wollte hoffen. Nach dem verdammten letzten Jahr wollte ich wirklich positive Erfahrungen gewinnen. Die jedoch sind nur minimal gestreut dieses Mal.

Dadurch habe ich zwar mehr Zeit, mich mit dem Lesen zu beschäftigen, aber wenn jeder Tag gleich ist, kann das schon deprimieren. So sehr, dass ich zur Zeit auch keine Rezensionen schreibe. Das tut mir eigentlich leid, weil ich eben viel zum Lesen komme. Aber irgendwie kann ich dieses Mal nicht ich selbst sein - und dazu gehört eigentlich dieser Blog. Dazu gehört Social Media. Aber ich bremse mich selbst aus. Meine ganze Kreativität.

Zeit zum Schreiben hätte ich auch! Ich habe es auch wirklich ab und an versucht, sogar wenn ich alleine war (was echt nicht einfach ist, wenn man in einem Dreibettzimmer untergebracht ist). Doch alles, was ich zustande bekomme, sind Szenen aus der Vergangenheit, in denen ich schwelge. Was hätte sein können. Ich versuche, daraus eine Geschiche zu basteln, finde aber nicht die richtigen Worte. Weil alles verfliegt. Und weil das alles nur für mich gedacht ist. Für meinen Koffer der Erinnerungen und sonstigen Gefühle.

Also packe ich alles ein, verstaue es und tue so, als ob nichts wäre. Als ob mich nicht manches beinahe auffressen würde. Verdränge die Vergangenheit, obwohl ich Ausschau halte. Es ist kontrovers. Es ist deprimierend.

Und ich ziehe mich noch weiter runter, indem ich das Leben da draußen ignoriere. Ich bin in meiner kleinen Blase hier am Campus gefangen. Kaum Mitteilungen nach außen. Kaum Ausflüge. Am besten kein Gedanken daran, dass ich die Leipziger Buchmesse verpasse. Um hier herumzusitzen, zu lernen, zu existieren. Wahrscheinlich sollte ich mich dieses Mal freuen, zurückzukehren in mein anderes Leben. 2017 sollte es nicht enden. 2019 ist vieles eine Qual.


Tja, und dieser Text ist poetischer geworden, als ich geplant hatte. Er fängt echt noch wie ein Bericht an, bevor er ins Literarische übergeht. Fast schon wie ein Poetry-Slam-Text. Vielleicht wäre ich dafür ja auch geeignet - hätte ich nicht so viel Angst davor, vor Publikum zu stehen.

Wie auch immer. Ich hoffe, ihr stört euch nicht an diesem persönlichen Beitrag. Manchmal muss alles raus, wenn man sich sonst gefangen fühlt. Vielleicht hilft mir diese Art von Schreiben gerade wirklich am meisten.

Sabrina S.