Montag, 3. September 2018

Rezension "Du wolltest es doch" von Louise O'Neill

https://www.carlsen.de/hardcover/du-wolltest-es-doch/96134
© Bild: www.carlsen.de

Eine Nacht, die alles verändert ...
Diese durchlebt Emma und kann sich im Anschluss kaum mehr daran erinnern. Was sie noch weiß, ist schlimm genug. Denn es bestätigt sie darin, dass sie Schuld hat an dem, was passiert ist - mit Paul und den anderen Jungs.
Ihre Schönheit hat alles zerstört, was sie hatte. Wie kann Emma nun weiterleben, wo doch alle wissen, was passiert ist? Nach allem, was sie offensichtlich getan hat? 
Wird es je wieder so sein wie früher - oder hat sie selbst alles ruiniert? Wissentlich oder unwissentlich ...





Die Geschichte:
Puh, was soll man zu dieser Geschichte sagen, außer dass sie grausam ist? Ich habe ja schon ein paar Bücher mit schlimmen Thematiken gelesen, dieses war eindeutig eins der, die mich am meisten schockiert haben. Denn es ist so realistisch, so voller Schrecken und Ablehnung, dass man es am liebsten gar nicht weiterlesen möchte. Gleichzeitig kann man sich nicht davon abwenden. Und dann dieses Ende! Es lässt einen wirklich ungläubig zurück.

Die Charaktere:
Außer Emma gibt es ja keine anderen Protagonisten. Andere Figuren spielen wichtige Rollen, doch so nebenher. Alles ist auf Emma ausgerichtet, deswegen ist es ja gerade so schwer, bei diesem Buch am Ball zu bleiben. Diese Gefühle und gleichzeitig diese Gefühllosigkeit machen einen fertig. 
Ganz zu schweigen von dieser drastischen Veränderung, die Emma durchlebt. Sie war für mich am Anfang nie eine Sympathiefigur, zu sehr auf sich selbst bezogen. Egal, ob man will oder nicht, man fragt sich schon, ob sie nicht einen Dämpfer verdient hätte. Allerdings keinen solchen, wie er dann kommt. Danach tut einem Emma einfach nur noch leid

Der Schreibstil:
Ehrlich gesagt gefiel mir der Stil nicht sonderlich. Kurze, abgehackte Sätze. Stets unterbrochen von Gedankenfetzen und Bewertungen. Zu kalt, zu gefühllos teilweise. Klar, das soll erst Emmas Gleichgültigkeit repräsentieren und dann ihre Abwehrreaktion auf das Geschehene. Trotzdem war es das, was mir am Buch am wenigsten gefallen hat.

Mein Fazit:
"Du wolltest es doch" ist ein unbestreitbar gutes Buch, das eine schockierende Realität zeigt. Man will am liebsten wegschauen, wagt es jedoch nicht. Und man wird immer wieder aufs Neue von der Grausamkeit der Menschheit überrascht. Die das Verbrechen nicht wahrhaben wollen oder sogar dazu fähig sind, es zu begehen.
Das Buch hat sich wirklich in mein Gedächtnis gebrannt, allerdings auch mit einem fahlen Beigeschmack wegen des sehr eigenen Schreibstils, der mir nicht gefallen hat. Darum leider ein Stapel Abzug.

Sabrina S. Says:




                                                                                

Erschienen beim Carlsen Verlag
Erscheinungsdatum: 25.07.2018

ISBN: 978-3-551-58386-4
Hardcover, 368 Seiten
Preis Hardcover: 18,00 € (D), 18,50 € (A) 
Preis E-Book: 12,99 € (D) (A)

Auch als E-Book erhältlich

Bestellbar unter anderem beim Carlsen Verlag, Amazon und Thalia
                                                                                 
Ein E-Book dieses Titels wurde mir freundlicherweise über Netgalley als Rezensionsexemplar von Carlsen zur Verfügung gestellt.