Samstag, 5. Mai 2018

Rezension "Nachtblüte - Die Erbin der Jahreszeiten" von Jennifer Wolf

https://www.carlsen.de/taschenbuch/nachtbluete-die-erbin-der-jahreszeiten-buch-3/78258
© Bild: www.carlsen.de
Ilea Sommerkind lebt mit ihrer Familie und ihrem besten Freund Yannis glücklich in der Stadt Hemera. Doch Unruhe kündigt sich an, als ihr Großvater, der Sommergott Sol, zu Besuch auf die Erde kommen will.
Da geschieht ein Unglück und auf einmal steht ein weiterer Gott vor Ileas Tür: Aviv, der Frühling.
Keiner der Menschen kennt den jungen Mann wirklich, denn im Gegensatz zu seinem Bruder hat er sich stets ferngehalten. Aus einem guten Grund. Dieser jedoch gerät ins Wanken, als sich Ilea und Aviv näherkommen.
Und dann tauchen auf einmal weitere ungebetene Gäste auf - was hat das nur alles zu bedeuten? Und wird die Liebe es schaffen, jedes Hindernis zu überwinden?



Die Geschichte:
Seufz, hinter dieser schön anmutenden Liebgesgeschichte steht so viel Kummer und Leid, dass man sich gar nicht wirklich hingeben kann. Man möchte am liebsten selbst eintauchen und herausfinden, was alles in der Welt (und darüber) vor sich geht. Gleichzeitig hat man ein wenig Angst davor, denn man ahnt Schlimmes. Ebenso bei der Liebesgeschichte, die einem allerdings auch Hoffnung gibt. Hoffnung auf ein Happy End - das sich erfüllt? Tja, dafür muss man die Geschichte lesen ...

Die Charaktere:
Ilea ist im Geiste noch immer ein Kind geblieben. Diese Naivität und Freude lässt sich nicht ganz mit der Stimmung des Buches vereinbaren. Sie ist ein toller Mensch, keine Frage, dennoch wirkt sie nicht bereit für all die Verantwortung, die auf sie zukommt. Hier fehlt ein wenig die Entwicklung beziehungsweise geht sie zu schnell.
Aviv kann man gut verstehen während des Lesens. Er ist hin und her gerissen, will die Liebe, aber auch nicht. Seine durchgehende Traurigkeit kriegt man nicht in Einklang mit seinem wahren Ich. Man wünscht sich jedoch, dass es zurückkommt, man will, dass Ilea ihn aus seiner Einsamkeit befreit. Diese Melancholie ging mir beim Lesen ein wenig auf die Nerven - und das will schon was heißen.
Interessant sind auch die vielen anderen auftauchenden Charaktere, die man wiedererkennt oder die neu dazu kommen. So entsteht ein großes Ensemble, das hat mir gut gefallen. Wenn der Fokus nur auf zwei Figuren liegt, damit kann ich mich nicht so gut anfreunden.

Der Schreibstil:
Es ist immer wieder komisch, in dieser märchenhaften, unrealistisch anmutenden Welt Modernes wiederzufinden. Dabei handelt es sich ja um eine dystopische Geschichte. Das muss man sich immer wieder in Gedanken rufen. Dadurch wirkt nicht alles uneingeschränkt stimmig.
Trotzdem liest sich das Buch gut und schnell, auch durch die wechselnden Perspektiven.

Mein Fazit:
Ähnlich gut wie seine Vorgänger. Durch die wiederkehrenden Charaktere in Kombination mit den neuen ist es schön, Neues kennenzulernen. Und auch die Vorgänge im Hintergrund sind spannend gestaltet. Das in Kombination mit der komplizierten Liebesgeschichte ergibt eine ungewöhnliche Mischung. Da will man gleich den nächsten Teil lesen!

Sabrina S. Says:





                                                                                

Erschienen beim Carlsen Verlag (Impress)
Erscheinungsdatum: 3.3.2017

ISBN: 978-3-551-31617-2 
Taschenbuch, 288 Seiten
Preis Taschenbuch: 7,99 € (D), 8,30 € (A)
Preis E-Book: 3,99 € (D) (A)

Auch als E-Book erhältlich

Bestellbar unter anderem beim Carlsen Verlag, Amazon und Thalia