Donnerstag, 26. November 2015

Ein NaNo zum Untern-Tisch-Kehren ...

Vielleicht habt ihr es über Facebook mitbekommen: Mein NaNoWriMo läuft alles andere als gut. Sogar mehr noch. Er läuft überaus schlecht. Bis zum heutigen Tag stehen gerade einmal 22.483 Wörter in meinem Wordcount. Tja, damit erübrigt sich die Frage, ob ich noch ein NaNo-Winner werden kann ...

Wie auch immer. Ich komme damit klar, dass ich meinen ersten NaNo in den Sand gesetzt habe. Ich konnte auch wenig dafür, dass es so mies lief. Äußere Einflüsse waren größtenteils mitverantwortlich für das frühzeitige Aufgeben. Dazu zählt zum Beispiel die Erkältung, die ich mir vor gut zwei Wochen eingefangen habe. Kopfweh und Ohrensausen eignen sich nun einmal nicht zum Schreiben – genau wie eine ständig laufende Nase.

In den ersten Tagen fand ich die kurze Erkrankung sogar fast noch gut, da ich die Zeit im Bett zum Schreiben nutzen konnte. Als es schlimmer wurde, kam die Ernüchterung. Die Erkältung zog sich gut eine Woche hin und legte vor allem meinen Arbeits- und Unialltag lahm. Meine Kurse fielen flach, die Konzentration auf meine Lektoratsarbeit wurde zunehmend schwieriger. Und obwohl ich krank war, tauchte natürlich das schlechte Gewissen bei mir auf und erzählte mir was von Arbeitsverweigerung. Schade, dass man dieser inneren Stimme keins runterhauen kann. Vielleicht hätte sie dann endlich geschwiegen und mir nicht die Motivation fürs Schreiben genommen.

Allerdings kann ich natürlich nicht die ganze Schuld an die Krankheit abwetzen. Ich war auch einfach (mal wieder) zu unvorbereitet. In meinem ersten NaNo-Beitrag habe ich ja bereits erklärt, wie das mit der Projektplanung funktionierte. (Zur Erinnerung: Es lief schlecht.)
Ich habe zwar im Laufe der ersten NaNo-Hälfte immer wieder neue Ereignisse geplottet, aber leider fehlten die Zusammenhänge. Ich wusste, dies und das musste in die Geschichte. Nur leider muss zuvor jenes passieren. Oh, und da fehlen ein paar Erklärungen. Und was ist mit den Hintergründen?
Tja, was soll ich noch groß dazu sagen ...

Nun ja, seit etwa dem 18. November habe ich mich damit abgefunden, dass ich meinen ersten NaNoWriMo verlieren werde. Wobei "verlieren" relativ ist. Ich habe immerhin den Anfang eines neuen Romans geschrieben, von dem ich mir nicht sicher war, ob ich ihn je verwirklichen würde. Und ich habe genug daran gearbeitet, um ihn nicht aufzugeben. Also sollte ich es eigentlich nicht als Niederlage, sondern als persönlichen Sieg sehen. Ich habe meine Blockade erfolgreich bekämpft und bin meine Rückkehr ins Fantasy-Genre angegangen.

Neben all dem beruflichen Kram, der momentan auf meinem Plan steht, ist das eigentlich mehr, als ich hatte erwarten können. Und ein kleiner Triumph für die Autorin in mir ist es natürlich auch. Wie es scheint, kann sie sich gegen die Studentin, Lektorin, Korrektorin und Texterin durchsetzen. Sie braucht nur einen Anstoß, den der NaNo ihr geliefert hat.

Trotz allem ist es natürlich betrüblich, dass ich die Herausforderung nicht gemeistert habe. Aber knapp 27.000 Wörter in vier Tagen zu schreiben, das kriege ich momentan nicht hin. Doch um mich noch ein wenig zu motivieren, habe ich mir das Ziel der 30.000 Wörter noch gesetzt. Dann liefe der NaNo wenigstens so gut wie meine bisherigen Camp NaNos.

Und wer weiß? Vielleicht setze ich mir für das nächste Camp im April ja das Ziel von 50.000 Wörtern. Bis dahin ist "Infected" bestimmt noch nicht fertig, aber dafür auf jeden Fall fertig geplottet. Ich kenne dann die Charaktere auch besser und das Setting. Das könnte mir enorm dabei helfen, mehr zu schaffen. Denn wie ihr ja wisst: Romananfänge und ich sind keine Freunde!

Na ja, mal sehen, was das nächste Jahr so bringt. Ihr erfahrt selbstverständlich alles über meine Schreibfortschritte, wenn das Camp NaNo im April seine Pforten wieder öffnet.
Aber bevor es soweit ist, bekommt ihr natürlich noch eine abschließende Übersicht über meinen NaNoWriMo 2015. Schaut Anfang Dezember also gerne wieder vorbei ;)
(Natürlich auch gern vorher, immerhin gibt es jeden Dienstag einen neuen Beitrag zur Kategorie "Das Schreiben & Ich".)

Sabrina S.