Als ich mir kürzlich überlegt habe, doch mal wieder eine Rezension zu verfassen, gingen
mir die Gedanken durch den Kopf, ob ich viel zu viel wie ein Lektor
denke, wenn ich ein Buch lese. Sehe ich alles zu kritisch? Und wenn ich
in Rezensionen zu ehrlich bin, ist das dann verletzend? Oder für den
Autor hilfreich?
Mir ist der Spaß am Lesen trotz meiner
Lektoratsarbeit noch nicht vergangen. Ich merke zwar, dass ich es
anders wahrnehme – wie mit einem zweiten Blick –, doch
vordergründig tue ich es, weil ich Spaß daran habe. Nur wenn mir
Fehler in Büchern auffallen, egal ob inhaltlich oder formal, dann
ist das etwas, über das ich nicht hinwegsehen kann. Etwas, das mich
stört, das ich am liebsten ausradieren möchte. Nur geht das nicht,
denn die Bücher sind bereits veröffentlicht, werden mit den Fehlern
verkauft. Darum verkneife ich es mir meistens, darüber ein Wort zu
verlieren.
Aber ist das vielleicht Fehler? Sollte
ich die Autoren und Verlage nicht darauf hinweisen? Ich bin mir nicht
sicher, ob sie auf 20-jähriges Mädchen mit relativ wenig
Lektoratserfahrung hören würden. Vor allem Selfpublisher sind
ziemlich empfindlich, da man sie ja persönlich angreift und nicht
den Verlag, der dahinter steht. Nur deswegen den Mund halten? Das
kann nicht die richtige Strategie sein. Vor allem da man es ja nur
gut meint.
Genau wie ein Lektor. Er macht
Verbesserungen und Änderungsvorschläge, weil er denkt, dass das
Werk damit besser wird. Sollten Rezensenten nicht auch so vorgehen?
Oder gibt es da Unterschiede?
Sind Lektoren die besseren
Rezensenten? Oder die schlechteren?
Hinterlasst mir eure Meinung als
Kommentar!
Sabrina S.