Samstag, 31. März 2018

Rezension "Die Götter von Asgard" von Liza Grimm

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© Bild: www.droemer-knaur.de
Die Studentin Ray wird aus ihrer alltäglichen Welt herausgerissen, als sie Kára begegnet. Denn diese ist kein normales Mädchen, sondern Teil der beinahe vergessenen Götterwelt. In dieser existiert eine Prophezeiung, die den Untergang von Asgard bedeuten könnte.
Damit dies nicht passiert, darf es nie wieder einen Helden geben. Doch gerade Ray ist dazu auserwählt, zu einem zu werden. Absolut verrückt!
Und da wären ja auch noch Thor und Loki, die jeder ihre eigenen Pläne mit Ray haben. Ganz zu schweigen von Tyr, der Rays Herz jedoch schnell zum Höherschlagen bringt.
Wird sie es dennoch schaffen, zur Heldin zu werden? Und bedeutet das wirklich den Untergang der bekannten Götterwelt?


Die Geschichte:
Göttergeschichten spriesen ja an jedem Ende hervor, darum bin ich auch immer skeptisch. Die nordische Mythologie interessiert mich zugegebenermaßen eigentlich nicht ganz so sehr, da mir die Geschichten mit dem bösen, listigen Loki so langsam auf die Nerven gehen. "Die Götter von Asgard" konnte an meiner Meinung leider nicht viel ändern.
Zwar kommen durch die Götterkonflikte manchmal lustige Situationen zustande, aber wirklich überraschen konnte mich die Geschichte nicht. An manchen Stellen habe ich durchaus Hoffnung geschöpft, dass etwas Unerwartetes passiert (zum Beispiel bei der Szene mit dem Nachtmahr). Allerdings verzog sich das schnell wieder und am Ende wurde alles recht schnell gelöst. Das Konfliktpotenzial war zwar gegeben, aber mir fehlte das Dramatische, die Gefahr.
Und was sollte dieser Epilog? Den habe ich ja gar nicht verstanden ...

Die Charaktere:
Leider stellten sich die Götter als ziemlich klischeehaft heraus, den Eigenschaften entsprechend, die ihnen zugesagt werden. Vor allem Loki und Thor konnten mich weder überraschen noch überzeugen.
Dagegen stachen die anderen Hauptfiguren umso deutlicher hervor. Ray war eine sympathische Figur, deren Zweifel man durchaus nachvollziehen konnte. Es war gut möglich, sich in sie hineinzuversetzen.
Auch Tyr mochte ich ganz gerne, wenn er auch eigentlich recht schweigsam war insgesamt. Man konnte ihn nur schwer durchschauen, genau wie seine Gefühle. Aber im Fantasy-Genre liegt darauf ja sowieso nicht der Fokus, also war das in Ordnung.
Meine Lieblingsfigur war Kára. Sie hatte einen klar gemalten Charakter, dem sie treu blieb bis zum Ende. Sie ist stark und dennoch menschlich konstruiert. Leider wurde ihre Rolle zunehmend kleiner, was ich schade fand.

Der Schreibstil:
Geschrieben war das Buch gut. Leicht lesbar, nicht übermäßig ausgeschmückt, wie es sonst häufig bei der Phantastik der Fall ist. In der Hinsicht gleicht "Die Götter von Asgard" eher einem Jugendbuch, abgesehen von dem Mangel an tiefen Gefühlen.
Auch die Komik fand ich gut dosiert, wenn diese auch oft den Klischees geschuldet war.

Mein Fazit:
Ein unterhaltsames Buch für zwischendurch mit teils sympathischen Charakteren, teils jedoch klischeehaften Götterbildern. Mir hat ein wenig das Besonderes gefehlt, die Spannung war insgesamt recht niedrig gehalten. Der Fokus lag eher auf Rays Konflikten mit sich selbst als auf der Gefahr um sie herum. Da hätte vielleicht noch etwas mehr kommen müssen. Die Probleme waren ja gegeben, wurden nur zu schnell umgangen oder aufgelöst. Schade, denn die grundsätzlichen Ideen gefielen mir eigentlich.

Sabrina S. Says:





                                                                                 

Erschienen bei Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: 01.03.2018

ISBN: 978-3-426-52252-3
Taschenbuch, 304 Seiten

Preis 12,90 € (D) 

Auch als E-Book erhältlich

Bestellbar unter anderem bei Droemer Knaur, Amazon und Thalia