Samstag, 19. August 2017

Rezension "We could be heroes" von Laura Kuhn

https://www.carlsen.de/epub/we-could-be-heroes/87347
© Bild: www.carlsen.de

Nachdem Lou ihre beste Freundin Natalie geküsst hat, hat sie das Gefühl, dass ihr alles im Leben entgleitet. Da kommt ihr der Umzug aufs Land gerade recht.
Während sie noch mit ihren Gefühlen hadert und gleichzeitig versucht, an ihrer neuen Schule Fuß zu fassen, passiert es: Sie sieht das scheinbar schönste Mädchen der ganzen Welt.
Von nun an kann sie nicht mehr aufhören, an Elia zu denken. Doch Lou ist nicht die Einzige, die Gefallen an ihr gefunden hat. Und die andere Person ist ausgerechnet ist großer Bruder Tom. Wie soll Lou mit dieser Situation umgehen?





Die Geschichte:
Es ist schön, mal eine andere Geschichte als die typische Mädchen-Junge-Lovestory zu bekommen. Vor allem, da im Jugendbuch das Thema Homosexualität häufig nur angeschnitten wird und das lesbische/schwule Paar so gut wie nie im Vordergrund steht. In dieser Hinsicht auf jeden Fall Hut ab vor Laura Kuhn, dass sie diese Thematik aufs Papier gebracht hat.
Wobei ich leider sagen muss, dass mir die Szenen teilweise zu kurz waren und es letztendlich doch alles zu schnell ging. Besonders das Ende kam ziemlich abrupt.

Die Charaktere:
Lou hat mich als Protagonistin überzeugt. Man nahm ihr die verwirrenden Gefühle ab, das Hadern mit sich und der Welt. Ganz zu schweigen den Konflikt mit ihrem älteren Bruder, welcher nicht so farblos war, wie man es von diesen perfekten Typen erwartet.
Ansonsten waren die Figuren auf das Nötigste reduziert, was angesichts der Hauptgeschichte okay war. Nur Elia hätte noch etwas mehr Tiefe bekommen können, da reichten die kursiven Einschübe hin und wieder nicht aus.

Der Schreibstil:
Lässt sich leicht und schnell lesen. Auch die wertenden, teils witzigen Kommentare von der Erzählerin Lou passten für mich gut ins Bild.
Ein wenig irritiert haben mich die kurzen (bereits erwähnten) Einschübe aus Elias Perspektive. Die waren vom Inhalt her nicht so essentiell und tauchten vor allem am Anfang an komischen Stellen auf. Vielleicht war hier Sinn und Zweck, den Leser nicht in Sicherheit zu wiegen, wie das Buch weitergeht, aber sicher bin ich mir nicht. Also von meiner Seite her hätte es die nicht unbedingt gebraucht.

Mein Fazit:
Coming-out-Geschichten gibt es noch relativ wenige im Jugendbuch, insofern deckt "We could be heroes" eine kleine Marktlücke ab. Allerdings ist das Buch in meinen Augen nicht der perfekte Lückenfüller, da es bei mir keine richtigen Emotionen ausgelöst hat.
Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte nicht geschadet. Trotzdem schön und flüssig zu lesen.

Sabrina S. Says:


                                                                                 

Erschienen beim Carlsen Verlag (Impress)
Erscheinungsdatum: 6.7.2017 (E-Book)

ISBN: 9783646603200 (E-Book)
256 Seiten

Preis E-Book: 3,99 € (D) (A)

Auch als Taschenbuch erhältlich

Bestellbar unter anderem beim Carlsen Verlag, Amazon und Thalia