Freitag, 9. August 2019

Welches Genre ist das Richtige? Und welche Gattung?

Die Frage im Titel dieses Beitrags beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit. Nicht unbedingt als Leserin, weil ich hier hin und her wechseln kann, wie es mir beliebt. Aber als Autorin geht das nicht so einfach. Denn durch meine Ausbildung fehlt mir die Zeit, mich einfach nach Lust und Laune in diversen Genres auszutoben. Ich will schließlich irgendwann etwas veröffentlichen - und das nicht quer durch den Gemüsegarten.

Gut, manche Genres schließe ich ohnehin kategorisch aus. Ich werde wohl nie einen Krimi oder Thriller schreiben, im Humorbereich wäre ich mit meiner pessimistischen Haltung auch schlecht aufgehoben. Für Kinderbücher fehlt mir inzwischen die naiv-kindliche Perspektive. Und mit den meisten Sachbuch- und Ratgeber-Themen kenne ich mich zu wenig aus.
Doch es bleiben noch viele andere Genres übrig. Vor allem, wenn man die Subgenres dazuzählt. In diesen tobe ich mich ja bereits seit Jahren im Jugendbuch-Bereich aus. Hier habe ich es schon mit Low Fantasy probiert, mit Urban Fantasy, Dystopien und auch mit dem Jugendthriller. Im Grunde bin ich also eigentlich nicht festgelegt, so wie manch anderer Autor. Und trotzdem habe ich das Gefühl, ich experimentiere zu viel, um langfristig eine Marke aufbauen zu können.

Nun stehen mir inzwischen auch noch andere Gedanken im Weg. Meine neuste Idee, die ich gerne verfolgen würde, ist im High-Fantasy-Bereich angesiedelt. Für Erwachsene eher. Das macht es noch komplizierter, weil ich damit mein Heimatgenre komplett verlassen würde.
Darüber hinaus lese ich momentan so viel New Adult, dass es mich in den Fingern juckt, mich darin auch mal zu versuchen. Andererseits gibt es hier inzwischen so viel, dass es schwierig wird, etwas Innovatives zu erschaffen. Mit genug emotionaler Tiefe. Davor fürchte ich mich ein wenig, sodass ich dieses Vorhaben vermutlich aufgeben werde. Am meisten daran gejuckt hat mich sowieso nur, Bücher mit wechselnden Protagonisten, jedoch gleichzeitig sich kennenden Personen zu schreiben. Das finde ich persönlich immer am besten, weil es mich so auch eher an Serien erinnert, die ich grundsätzlich liebe.

Apropos Serien: Es gibt inzwischen ja auch Buchserien. Richtig bekannte wie von I. Reen Bow (Phönixakademie, Königreich der Träume), Nina Hirschlehner (Dark Spells) oder Tina Köpke (Royal Me).
Deren szenisches Prinzip ist an TV-Serien angelehnt. Man schwankt quasi zwischen unterschiedlichen Charakteren und unterschiedlichen Geschichten hin und her - innerhalb eines Buches. Obwohl ich einen roten Faden gerne habe, erzähle ich selbst auch in jeder meiner Geschichten mehr als nur die eine. Weil mir meine Charaktere zu wichtig sind, egal ob Protagonist oder Nebenfigur. Sie verdienen alle, dass über sie geschrieben wird.

Das Prinzip der Buchserie ist folglich auch für mich sehr interessant. Und eine Idee, die ich vor Jahren hatte, kann man auch wunderbar zu einer umfunktionieren, wie ich festgestellt habe. Sehr gerne würde ich diese verwirklichen, sehr gerne dieses Projekt mit der Welt teilen. Ob ich das noch schaffen werde? Keine Ahnung. Vielleicht, wenn meine depressive Verstimmung mal wieder auf einem Höhepunkt ist. Denn glaubt mir: dieses Projekt könnte sehr verstörend werden.
Und gleichzeitig bin ich total davon begeistert. Was sagt das also über mich aus? Hm ...

Jedenfalls ist die Genre-Frage nicht die einzige, die ich mir zur Zeit als Autorin stelle. Auch die Frage nach der Gattung spielt eine Rolle. Und auch hier habe ich schon experimentiert. Mit Kurzgeschichten fing neben meinem ersten Roman alles an. Mit Drehbüchern habe ich es auch mal probiert (eher erfolglos). 2015 begann ich schließlich meine Novellen-Reihe. Und mit der Buchserie freunde ich mich auch an. Wo soll das nur hinführen?

Jedenfalls nicht dazu, dass ich mich als Autorin irgendwie definieren kann. Ist das gut, ist das schlecht? Lasst mir eure Meinung gerne über Facebook oder Instagram zukommen!

Sabrina S.