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Lins Aufgabe als Wächterin der
Bibliotheca Elementara ist es, von den Menschen aus Büchern
herausgelesene Charaktere aufzuspüren und wieder einzufangen. Klingt
eigentlich nach einer tollen Aufgabe, doch in Wahrheit ist diese
Arbeit gar nicht so einfach. Ein weiterer Minuspunkt an ihrem Job ist
es, dass sie selbst keine Bücher besitzen und außerhalb der
Bibliothek nicht lesen darf. Deshalb darf niemand wissen, dass sie
sich über das Verbot hinweggesetzt hat. Es ist aber auch schwer, dem
Helden Zacharias aus „Otherside“ zu widerstehen …
Und leider
ist dies nicht Lins einziges Problem, denn die herausgelesenen
Charaktere verhalten sich zunehmend seltsamer. Was steckt dahinter?
Die Idee:
Bereits bevor ich mit dem Lesen
angefangen habe, hat mich die Idee schon fasziniert. Buchcharaktere,
die lebendig werden und durch die Realität streifen – welcher
Leser wünscht sich das nicht? Im Kombination mit dem Faktor der vier
Elemente und den magischen Verwandlungen (ein Thema, das sich selbst
für meinen ersten Roman aufgegriffen habe) ist es schwer, dieser
Versuchung zu widerstehen.
Die Geschichte:
Sehr viele verschiedene Elemente (nicht
nur wörtlich gesehen) werden hier miteinander verwoben. Dadurch
entsteht ein spannender Plot, der immer wieder neue Wendungen bereit
hält. Ich hatte die Befürchtung, dass dies die Geschichte überladen
könnte, was jedoch nicht der Fall war.
Nur das Finale hat mich zeitweise ein
wenig verwirrt, bis mir die Zusammenhänge alle irgendwann klar
geworden sind. Vielleicht war hier das Erzähltempo etwas zu hoch im
Vergleich zu all den Ereignissen zuvor. Doch alles in allem eine
gelungene Geschichte.
Die Charaktere:
Die Mischung der Charaktere ist
ziemlich ausgewogen. Viele Personen hatten nur zwischenzeitlich
Auftritte, darum bleibt die Anzahl überschaubar. Vor allem die
Protagonisten bekamen die typischen Eigenschaften für die vier
Elemente, wodurch ein paar Klischees aufgearbeitet werden. Doch das
tut dem Realismus kaum einen Abbruch, da sie trotz allem lebensecht
wirken. Allerdings wären für die folgenden Bände noch ein wenig
mehr Details für Lins Teammitglieder Coral und Peter wünschenswert,
die bis jetzt noch etwas farblos blieben.
Die Protagonistin:
Lin ist ziemlich vielfältig vom
Charakter her. Man kann ihr kein Hauptmerkmal zuordnen, was ein wenig
ungewöhnlich ist. Das ist allerdings nicht negativ zu betrachten,
sondern hebt sie auf spezielle Art und Weise zu ihren anderen
Teammitgliedern hervor. Und obwohl ihre Besessenheit von „Otherside“
schon fast zwanghaft wirkt, lässt sich das wohl mit ihrer Situation
erklären.
Der Schreibstil:
Ich mag den Schreibstil der Autorin.
Die wörtliche Rede ist glaubhaft, die Sätze sind einfach formuliert
und die Anzahl der Beschreibungen ist möglichst gering gehalten,
sodass man selbst seine Vorstellung einknipsen muss. Auch das
Erzähltempo war hier angemessen.
Ein wenig gestört haben mich nur die
kleinen formalen Fehler, die immer wieder auftauchten. Also wenn eine
Frage mit einem Punkt abgeschlossen hat oder ein zweiter
Gedankenstrich nach einem Einschub fehlte.
Mein Fazit:
„BookElements – Die Magie zwischen
den Zeilen“ hat eine originelle Idee, erstaunliche Wendungen und
tolle Hauptcharaktere, die immer wieder überraschen. Manche Figuren
(wie Coral und Peter) hätte man noch etwas ausschmücken können,
dafür sind Lin und Ric umso lebhafter gestaltet. Über die kleinen
formalen Fehler ärgert sich die Lektorin in mir natürlich, aber als
Leserin habe ich versucht, darüber hinwegzusehen.
Da die Geschichte in sich abgeschlossen
ist, kann man „BookElements“ auch als Einzelband lesen. Aber die
Neugier ist natürlich umso größer auf die Folgebände.
Ich gebe dem Roman die folgende Note:
2
Sabrina S.
Erschienen bei: Carlsen Impress
ISBN:
978-3-646-60165-7
Epub, 288 Seiten
Preis E-Book: 3,99 € (D)/(A)
Preis Taschenbuch: 12,99 € (D)/(A)
Bestellbar unter anderem bei Carlsen