Gestern habe ich meinen sechsten Roman beendet. Hört sich
irgendwie komisch an. Ich habe noch immer diese Vorstellung im Kopf, dass ich nach
meinem zweiten Roman festhänge. Gerade achtzehn Jahre alt geworden, das Abi
gemacht und bald geht es in den ersten Urlaub …
Aber das ist jetzt über drei Jahre her. Das ist so viel
Zeit, wie ich für meinen zweiten Roman zum Schreiben gebraucht habe. Inzwischen
habe ich in dieser Spanne vier (!) Romane zu Ende gebracht. Drei davon gehören
einer Fantasy-Trilogie an. Diese hat mich gelehrt, was das Schreiben für mich
bedeutet und welchen Stellenwert es in meinem Leben einnimmt. Durch diese
Trilogie habe ich gelernt, persönliche Dinge in Geschichten zu verarbeiten, ohne
dass es zu persönlich wird. Während dieser Zeit habe ich meinen Schreibstil
weiterentwickelt und mich durch mein Germanistik-Studium in der deutschen
Orthografie geschult. Meine "Krieger"-Trilogie hat mich so einiges gelehrt.
Durch Roman Nummer sechs konnte ich mich noch weiter
fortbilden. Verschiedene Faktoren spielen eine wichtige Rolle, wenn ich diese
Geschichte betrachte. Denn es ist die erste längere, bei der ich mein Heimatgenre,
die Fantasy, verlasse. Ich habe zwar schon Kurzgeschichten aus anderen Genres
geschrieben (drei meiner bisherigen Anthologie-Veröffentlichungen waren
Liebesgeschichten), doch ich habe mich nie an ein langes Projekt gewagt, das keine
Fantasy-Elemente besitzt.
"Secrets" half mir dabei, über den Tellerrand
hinauszublicken. Wobei "Secrets" nur der offizielle Arbeitstitel ist, den ich
im Internet verwende. Für mich selbst trägt der Roman einen anderen Titel, den
ich lieber für mich behalte. Wer weiß schon, wer ihn mir klauen könnte? (Ich
bin ein misstrauischer Mensch, also bitte entschuldigt meine Übervorsicht – ich
will natürlich niemandem unterstellen, so etwas zu tun, aber nach der ganzen
E-Book-Piraterie und dem Rezensionsklau bin ich lieber vorsichtig.)
Was ich eigentlich sagen wollte, war Folgendes: "Secrets"
hat mir ein neues Genres aufgezeigt – den Jugendthriller. Manchmal bezeichne
ich die Geschichte liebevoll auch als "Young Adult mit Thriller-Elementen",
weil es inzwischen so viele verschiedene Cross-overs gibt, dass ich mir nicht
ganz sicher bin, wo ich den Roman am besten einordnen soll. Eigentlich ist das
ein Genre, das sich noch nicht allzu großer Beliebtheit erfreut. Und ich selbst
habe abgesehen von der "Night School"-Reihe von C.J. Daugherty und der "Liebe"-Trilogie
von Rebecca Donovan noch keine Bücher daraus gelesen. Wobei sich diese beiden
Reihen auch sehr von der Thematik her unterscheiden, darum war ich mir bei der
Genreeinordnung ein wenig unschlüssig.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe festgestellt, dass ich
nicht nur eine Fantasy-Autorin bin.
Inwiefern ich meinen
Horizont durch "Secrets" noch erweitert habe, erfahrt ihr dann im nächsten Beitrag
von "Das Schreiben & Ich".
Grüße aus der weiten Welt der Genres
Sabrina S.