Wir Autoren sind schon ein
eigentümliches Völkchen. Statt den November als den Monat vor
Weihnachten zu sehen, sehen wir ihn als den NaNoWriMo, den National
Novel Writing Month (kurz NaNo). Das ist eine einmonatige
Veranstaltung, bei der Autoren versuchen, einen Roman mit 50.000
Wörtern zu verfassen. Das bedeutet, regelmäßiges Schreiben,
bestenfalls pro Tag 1.667 Wörter.
Das mag sich ja machbar anhören, aber
viele Autoren haben nun mal nebenbei einen Job, dem sie acht Stunden
am Tag nachgehen müssen. Oder sie sind Studenten, die sich
stundenlang in der Unibibliothek aufhalten, um sich auf Referate und
Hausarbeiten vorzubereiten. Oder es sind Schüler, die nebst
Schulstunden noch Berge an Hausaufgaben auf haben. Von den vielen
Müttern und Vätern ganz zu schweigen ...
Vollzeitautoren wiederum brauchen sich
nicht unbedingt am NaNo zu beteiligen, da die oft solche Monate
haben, in denen sie so viel schreiben. Manche müssen Termine
einhalten für ihre Verlage einhalten, andere um möglichst viel per
Selfpublishing zu veröffentlichen, um nicht vergessen zu werden oder
ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Diejenigen, die sich am NaNo
beteiligen, denen kann man jedoch auf jeden Fall eins nachsagen: Sie
haben Ehrgeiz. Wenn sie ihr Ziel erreichen, dann haben sie nicht nur
einen vollständigen Roman vor sich liegen, sie können auch
nachweisen, dass sie regelmäßig schreiben können. Verlage, die
zeitliche Richtlinien haben, sehen das bestimmt gerne.
Aber die eigentliche Frage ist doch: Wie hält ein Autor das durch?
Ich habe die Antwort noch nicht gefunden. Es mag eine Zeit gegeben haben, in der ich täglich geschrieben hatte (das war in der 9./10.Klasse ungefähr), doch selbst da habe ich keine 1.600 Wörter verfasst. Jetzt, da ich studiere, freiberuflich arbeite und meinen eigenen Haushalt schmeißen muss, ist es für mich geradezu unmöglich, dieses Pensum durchzuhalten. Schon allein in der nächsten Woche muss ich ein Referat vorbereiten, darf drei Lektüren lesen, muss Artikeltexte schreiben und ein Lektorat fertig machen. Wie ich da die Zeit finden soll, so viel zu schreiben und nebenbei auch noch zu schlafen, keine Ahnung. Darum habe ich mir persönlich mein eigenes Ziel gesetzt:
Jeden dritten Tag mindestens 1000 Wörter schreiben.
Dann komme ich Ende November auf knapp 10.000 Wörter. Das bringt mich ein gutes Stück weiter bei meinem Romanprojekt, das ich bis Ende dieses Semesters fertig haben will.
Und ihr dürft hautnah mitverfolgen, wie es bei mir läuft. Hier die Statistik nach meinem ersten Arbeitstag:
Solltet ihr euch noch kurzfristig beim NaNo anmelden wollen, könnt ihr das auf der offiziellen Homepage tun: http://nanowrimo.org/
Sabrina S.