Dienstag, 15. Januar 2013

Rezension "Flammenkind" von Luisa Henke

Bild: www.papierfresserchens-buchshop.de
Als in Flaynes Heimatdorf bekannt wird, dass sie resistent gegenüber Feuer ist, beschimpfen die Dorfbewohner sie als Hexe. Für Flayne ist klar, was nun zu tun ist: ihr altes Leben hinter sich lassen und ihre leiblichen Eltern finden.
Schon bald lernt sie den Elfen Drelyn kennen, mit dem sie fortan reist. Ein weiterer Begleiter wird der Dieb Halian, der wie Flayne sein altes Leben aufgeben will. Obwohl jeder in der kleinen Gruppe versucht, sein eigenes Ziel zu erreichen, werden sie von Verbündeten zu Freunden. Aber die Gefahren, die ihnen dabei im Weg stehen, bringen auch immer mehr Wahrheiten ans Licht und schlussendlich muss sich jeder Einzelne der Frage stellen, wer er wirklich ist.

Werden Flayne und ihre Freunde Antworten finden oder wird die gnadenlose Realität sie auseinanderreißen?

Die Geschichte:
Während des ganzen Buches wird die Spannung aufrechterhalten. Je mehr ungeklärte Fragen auftauchen, desto stärker wird das Bedürfnis, weiterzulesen. Man will unbedingt wissen, wie und ob die Hauptfiguren überleben und was es mit Flayne wirklich auf sich hat. Als man eine Antwort darauf bekommt, ist die Geschichte allerdings noch nicht vorbei. Es gibt einen weiteren Moment der Spannung, bevor sie durch einen Epilog abgerundet wird.
Ansonsten ist die Geschichte detailliert geschrieben und man kann sich sehr gut vorstellen, was an welchen Orten passiert.
Eine gelungende Abwechselung ist darüber hinaus die in den Hintergrund gestellte Liebesgeschichte.

Die Charaktere:
Interessant sind besonders die vielen verschiedenen Wesen, die in dem Buch auftauchen. Die Menge ist angemessen und gut verteilt, auch die Anzahl an Personen ist gut überblickbar. Jedoch wirken die Charaktere etwas eindimensional. Müsste ich die Personen näher beschreiben, würden mir jeweils kaum mehr als ein oder zwei Eigenschaften einfallen. Somit ist es teilweise schwierig, sich mit den Figuren zu identifizieren.

Der Schreibstil:
Zu der Eindimensionalität der Figuren trägt auch die fehlende Perspektivenänderung im ersten Abschnitt des Buches bei. Es wird immer nur Flaynes Sicht oder eine objektive Beschreibung verwendet. Erst als die Hauptfigur nicht im Stande ist zu erzählen, wechseln die Perspektiven und man kann sich in die anderen Charaktere besser hineinversetzen.
Dies ist jedoch nicht gravierend und vermutlich darauf zurückzuführen, dass „Flammenkind“ die erste Romanveröffentlichung der Autorin ist und sich der Schreibstil erst noch entwickeln muss.

Mein Fazit:
Ingesamt betrachtet ist „Flammenkind“ durchaus lesenswert. Die Idee ist ausgefallen genug, um es interessant zu machen. Die Neuerfindungen von magischen Wesen, die oft auch als Hauptfiguren fungieren, beweisen den Ideenreichtum der Autorin. Schade ist, dass sie charakterlich nicht glänzen, weshalb ich die Bewertung hinunter stufen muss. Für Abwechslung der Ereignisse ist jedoch gesorgt. Dazu kommt das leicht offene Ende, was die Fantasie des Lesers noch zusätzlich anregt.

Müsste ich eine Schulnote verteilen, wäre „Flammenkind“ eine 3.

Sabrina S.



ISBN: 978-3-86196-073-7
Taschenbuch, 352 Seiten

Preis: 9,90 € (D)

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