Dienstag, 30. August 2016

"Für jedes Manuskript habe ich die passende Musik."

Heute geht es um Musik. Schreibmusik, um genauer zu sein. Denn obwohl ich beim Schreiben höchstens sehr leise Musik höre, spielt sie doch eine wichtige Rolle für mich. Sie bringt mich in die richtige Stimmung, inspiriert mich manchmal auch neu. Euch vielleicht auch?

Dass mir Musik beim Schreiben helfen kann, habe ich vorletztes Jahr bemerkt. Als ich zum Abschluss meiner "Krieger"-Reihe gekommen bin, hörte ich stetig das neue Album der Imagine Dragons "Smoke + Mirrors". Darauf gebracht wurde ich vor allem durch den Titel "Warriors", der nicht nur meinen Reihentitel widerspiegelt, sondern auch inhaltlich zum Thema passt, von der Stimmung ganz zu schweigen. Als ich mir dann das Album besorgt hatte, hörte ich es im Hintergrund und bemerkte zunehmend, dass auch die Texte teilweise zu den Gefühlen meiner Protagonisten oder zu einzelnen Szenen passten. Irgendwie Schicksal.

Ich weiß, viele Autoren hören nur Instrumentalmusik, um die richtige Atmosphäre zu schaffen. Denn Texte lenken sie ab. Bei deutschen Liedern geht mir das zugegebenermaßen ähnlich, weshalb ich meistens auf englische Schreibmusik zurückgreife.
Aber ich habe mich daran gewöhnt, auf die Texte zu hören, mich von ihnen inspirieren zu lassen. Natürlich hilft mir Musik allein auch, aber sobald ein Song zu meinem Geschreibsel passt, geht es noch viel einfacher voran. Es ist, als würden meine Figuren die Lieder selbst singen, sodass ich in ihre Gefühlswelt besser abtauchen kann.

So zum Beispiel entwickelte sich die komplizierte Liebesgeschichte in "Hidden Secrets" vor allem durch den Song "I don't want to talk about it" von Marit Larsen. Das Lied wies mir den Weg. Einen Weg, den ich selbst nie beschritten hatte, den ich durch den Text und die Stimmung des Songs jedoch auf einmal kannte. Er gab mir die Wirklichkeit, die ich erschaffen wollte. Alles wurde so viel einfacher dadurch. Und auch andere Lieder des Albums "When the Morning Comes" fügten sich perfekt in die Geschichte ein. "Please don't fall for me" wurde sogar eine Art Leitspruch für meine zwei Protagonisten.

Inzwischen frage ich mich manchmal, ob ich meine Musik intuitiv nach dem aussuche, was ich gerade schreibe oder an was ich schreiben will. Für "Infected" habe ich zumindest auch einen Soundtrack (Selena Gomez' "Revival"), genau wie für "Burned" (Adeles "25"). Jedes Mal, wenn ich einen der Songs also irgendwo höre, bin ich sofort in der Stimmung für meine Manuskripte. Darum bin ich auch die ganze Zeit optimistisch, dass ich mich in "Infeced" wieder hineinfinden kann. Ich muss mich bloß zurückerinnern an die Zeit, als es mit dem Schreiben an dem Roman  geklappt hat durch die Musik. Und deswegen ist es mir auch möglich, nur einmal in der Woche an "Burned" zu schreiben. Ich brauche bloß den passenden Soundtrack in den Ohren und schwups sind 1000 Wörter getippt.

Das einzige Problem, das diese Inspirationstechnik mit sich bringt: Ich kann nicht mehr nur aus Jux eines der Alben auflegen. Weil eine andere Beschäftigung einfach nicht zu den Liedern gehört und ich die Verbindung zu dem jeweiligen Manuskript dann verlieren könnte.
Aber was soll's. Ich hab ja noch genügend andere Songs auf meinem Laptop ;)

Und wie steht es bei euch so? Musik ja oder nein? Und wenn ja mit Text oder ohne?

Mit zur Musik passenden Grüßen

Sabrina S.