Samstag, 23. Dezember 2017

Rezension "Wolkenschloss" von Kerstin Gier

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© Bild: www.fischerverlage.de

Die 17-jährige Fanny ist kaum ein paar Monate als Praktikantin im Château Janvier - dem sogenannten Wolkenschloss -, da beginnt die aufregendste Zeit ihres Lebens. Denn die nach und nach ankommenden Hotelgäste werden immer mysteriöser. Jeder scheint etwas zu verbergen zu haben. Und ausgerechnet Fanny kommt den Geheimnissen (aus Versehen) auf die Schliche!
Als wenn es nicht schon kompliziert genug wäre, sich nicht zu verplappern, bringen der gut aussehende Tristan und der hilfsbereite Ben Fannys Gefühlsleben komplett durcheinander.
Da kann der anstehende Silvester-Ball ja nur noch im Chaos enden - oder?


Die Geschichte:
Nach der "Edelstein"- und der "Silber"-Trilogie hatte ich beim "Wolkenschloss" wieder mit einer fantastischen Geschichte gerechnet. Aber obwohl so einige Vorkommnisse ungeklärt bleiben, bewegt sich Kerstin Giers neues Buch eher in der Realität. Wobei schon erstaunlich viele Zufälle aufeinander treffen, die ein wenig konstruiert wirken. Überraschungen gibt es allerdings trotzdem immer wieder, darum habe ich gerne weiter gelesen, um auch den letzten Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

Die Charaktere:
Fanny ist genau wie Liv und Gwen etwas tollpatschig, aber gleichzeitig auch schlagfertig und mutig. Das ergibt eine recht normale, realistische Protagonistin, wie man sie in Jugendbüchern eher selten erlebt. Denn meistens sind die Hauptfiguren überstilisiert und ziemlich perfekt. Grundsätzlich mag ich also die Konstruktion von Fanny. Einziger Minuspunkt: Sie wäre mit Liv oder Gwen beinahe austauschbar, das ganz Besondere hat mir gefehlt.
Dafür sind die vielen anderen Charaktere interessant gestaltet. Manchmal ist es schwer, den Überblick zu behalten, aber die wichtigsten kann man sich gut merken, da sie alle bestimmte Merkmale aufweisen. Sie bleiben einem einfach im Gedächtnis, sodass man sie mit all ihren Marotten lieben lernt.

Der Schreibstil:
Typisch locker-leicht Kerstin Gier. Nicht zu kompliziert oder konstruiert, nicht zu ausufernd, sondern einfach erfrischend normal. Das grenzt auch das "Wolkenschloss" von vielen anderen Jugendbüchern ab, die momentan aktuell sind und sehr viel Wert auf schriftstellerische Perfektion legen. Ein klarer Pluspunkt, denn man fliegt geradezu durch die Geschichte. Das begünstigt auch der humorvolle Stil, den ich bei Kerstin Gier liebe.

Mein Fazit:
Das "Wolkenschloss" ist ein typisch witziges Buch der Autorin, nur vielleicht etwas realistischer gehalten. Womöglich lag es daran, dass ich vor allem die "Silber"-Trilogie stärker in Erinnerung habe, was die Wirkung anging, dass ich nicht ganz überzeugt war. Was nicht heißen soll, dass das neuste Werk nicht lesenswert ist. Denn das ist es auf jeden Fall. Mir fehlte nur das letzte Quäntchen Besonderheit.

Sabrina S. Says:





                                                                                

Erschienen bei Fischer FJB
Erscheinungsdatum: 09.10.2017

ISBN: 978-3-8414-4021-1
Hardover, 464 Seiten

Preis 20,00 € (D), 20,60 € (A)

Auch als E-Book erhältlich

Bestellbar unter anderem bei Fischer, Amazon und Thalia