Dienstag, 11. Oktober 2016

Was bedeutet die Shortlist für mich als Autorin?

Wie ich bereits voller Euphorie verkündet habe, hat  mein Jugendthriller "Hidden Secrets - Nichts bleibt verborgen" es beim Schreibwettbewerb von tolino media und Carlsen Impress auf die Shortlist geschafft. Ist für mich immer noch unwirklich, obwohl fast zwei Wochen vergangen sind.

Folgende Frage stellt sich nun: Ist der Roman gut genug für die Top 3?

Ich würde es mir wünschen, aber ich habe neun weitere Romane als Konkurrenz, also würde ich nicht darauf wetten. Vor allem, da ein Jugendthriller nicht gerade dem beliebten Genre schlechthin entspricht. Wobei es bei dem Wettbewerb ja nicht vordergründig um Markttauglichkeit geht, sondern darum, dass er die Jury überzeugt. Und anscheinend hat er das trotz der schwierigen Thematik getan. Zu gerne würde ich wissen, was beim Jurytreffen über den Roman geredet wurde ...

Na ja, darüber kann ich mir ewig den Kopf zerbrechen. Weiter bringt mich das auch nicht. Viel eher sollte ich mir überlegen, wie es jetzt weitergeht. Was bedeutet es für mich als Autorin, dass "Secrets" auf der Shortlist steht?

Erst einmal natürlich, dass ich keine so schlechte Autorin sein kann (yay!). Andererseits heißt es auch, dass ich anscheinend einen guten Jugendthriller geschrieben habe. Als Fantasy-Autorin. Hm ... irgendwie ein Widerspruch.
Und gerade das lässt mich natürlich ein wenig ratlos zurück. Ich habe zwar bereits festgestellt, dass ich mich nicht in die Schublade "Fantasy" stecken will, doch gerade arbeite ich mit "Infected" wieder an einem Fantasy-Roman. Und mit "Burned" an einer Fantasy-Dystopie. Allerdings habe ich bemerkt, dass der Fantasy-Anteil nicht das Wesentliche ausmacht, wie es in meinen ersten beiden Romanen und auch der "Krieger"-Trilogie der Fall war. Ich habe keinen Fokus mehr auf magische Fähigkeiten, Wesen oder Welten. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren und deren eigene Probleme stehen inzwischen im Mittelpunkt. Insofern ist es doch nicht mehr so abwegig, dass ich Jugendthriller schreibe, oder?

Die Schwierigkeit dabei ist, dass ich noch keinen neuen Jugendthriller geplant habe. Die Ideen kommen mir dabei nicht zugeflogen wie bei der Fantasy. Ich muss sie selber entwickeln. Und vor allem muss ich darauf achten, dass das Ganze nicht zu abwegig wird.
Als Beispiel: In "Hidden Secrets" geht es um eine Terrororganisation. Allerdings eine, die eher verdeckt agiert. In den USA. 
Ich musste einiges recherchieren, damit keine großartigen Logikfehler auftauchen. Ganz sicher sein kann ich mir allerdings nicht, dass alles stimmt. Oder dass die jugendlichen Protagonisten nicht unpassend wirken.

Bei "Secrets" hat das offenbar alles gut funktioniert. Darum schwirrt mir seit einiger Zeit auch der Gedanke durch den Kopf, ob ich einen weiteren Roman in diesem Szenario schreiben könnte. Bloß mit anderen Hauptfiguren, mit anderen Perspektiven. Erste Überlegungen habe ich mir notiert, mögliche Protagonisten haben bereits Namen erhalten. Wenn ich es so weit schaffe, dass sich die Charaktere vor meinem inneren Auge abbilden, ist das eine gute Voraussetzung dafür, die Idee zu verwirklichen.

Was dem im Weg steht: "Infected". Ich habe den Roman schon einmal auf Eis gelegt, in der Hoffnung, ich würde wieder in die Geschichte hineinfinden. Das habe ich inzwischen auch einigermaßen geschafft, selbst wenn ich nicht regelmäßig daran arbeite. Was passiert jedoch, wenn ich ihn nach einer neuen Pause ganz aus den Augen verliere? Das will ich mir gar nicht vorstellen, so viele Nerven wie er mich bereits gekostet hat.

Ach, Autor sein ist schon nicht leicht ... 

Ich halte euch auf dem Laufenden, was meine Pläne angeht. Und wenn ihr Tipps für micht habt oder euch etwas zu diesem Beitrag einfällt, hinterlasst einfach einen Kommentar.

Mit hin und her gerissenen Grüßen

Sabrina S.