Dienstag, 14. Juni 2016

"Ich schreibe meine Geschichten gedanklich."

Wenn ich mich schon während meiner Studienzeit über zu wenig Zeit beschwert habe, hätte ich erst mal arbeiten müssen - dann hätte ich nämlich verstanden, wie viel Zeit ich eigentlich hatte. Jetzt, da ich gleichzeitig Praktikum habe, meiner Bachelorarbeit den letzten Schliff verpassen muss und ein Lektoratsauftrag (vorerst) zu beenden ist, weiß ich gar nicht mehr, wo ich noch ein Privatleben unterbringen soll. Vom Schreiben ganz zu schweigen.

Autorin zu sein in einer Phase, wo ich zukunftsorientiert denken muss, ist also alles andere als einfach. Es ist sogar beinahe unmöglich, würde ich behaupten. Denn selbst wenn ich mir die Zeit zum Schreiben nehme, habe ich stets das Gefühl, ich könnte sie besser nutzen. Lektorieren. Bachelorarbeit korrigieren. Es ist, als ob ich nur noch an Texten arbeiten würde, statt sie zu verfassen. Ich weiß nicht, ob ich das auf die Dauer gut finden werde.

Aber Praktikum habe ich ja "nur noch" sechseinhalb Wochen. Vielleicht ändert sich dann wieder etwas. Immerhin stehe ich momentan noch ohne Job nach Beendigung meines Bachelors da. Ohne Festanstellung zumindest. Nur gerade die hätte ich halt nötig, um Geld zu verdienen. Vom Lektorieren allein kann ich noch nicht leben. Nicht, wenn ich meine Preise nicht so hoch setzen will wie manch anderer Lektor. (Nicht, dass die Preise nicht zu rechtfertigen wären, doch viele können für ein Lektorat nun mal keine 1000 Euro ausgeben. Ich zum Beispiel könnte es nicht.)

Doch um mein Arbeitsleben soll es ja hier eigentlich nicht gehen. Sondern ums Schreiben.
Damit ich dieses nicht ganz vernachlässige, habe ich mir zumindest eine Inspirationsstrategie ausgedacht. Da ich jeden Tag zweimal Bus fahre, beobachte ich meine Umgebung genau. Was passiert auf der Straße? Wohin laufen die Menschen? Welcher Arbeit gehen meine Mitfahrer nach?

Diese Überlegungen müssen momentan ausreichen, um mich Autorin zu nennen. Ich schreibe meine Geschichten gedanklich. Zwar sind diese nicht für die Ewigkeit, nicht einmal für einen Tag. Aber sie sind da. Sie beweisen mir, dass ich meine Kreativität noch habe und jederzeit auf sie zurückgreifen kann. 

Und ich tue noch etwas: Ich teile sie mit euch. Nicht komplett, auch nicht jede Geschichte. Aber einzelne Fragen, einzelne Anregungen. Diese findet ihr auf meiner Facebook-Seite und in Zukunft wohl auch auf Twitter.

Ich hoffe, ich kann euch ein wenig inspirieren, wenn ich euch schon keine Geschichten übers Schreiben oder über meine Texte liefern kann.

Mit nach Inspiration suchenden Grüßen

Sabrina S.