Dienstag, 27. Oktober 2015

"Zu Romanen habe ich ein besseres Verhältnis als zu Kurzgeschichten."

Kurzgeschichten sind ein spezielles Thema für Autoren. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Oder man kann nichts mit ihnen anfangen. Oder, oder, oder – es gibt eine Menge Möglichkeiten, wie ein Autor zur Kurzgeschichte stehen kann. Da es in dieser Rubrik um meine Erfahrungen und Gedanken geht, kläre ich auf, was ich mit Kurzgeschichten am Hals habe.

Wie ihr meinen Veröffentlichungen entnehmen könnt, habe ich bislang ausschließlich Kurzgeschichten veröffentlicht. Meine erste, als ich gerade 15 geworden war. Und „Engel gesucht!“ war auch meine erste KG, die ich geschrieben habe. Das war im März 2009, also nachdem ich meinen ersten Roman angefangen hatte. Meine Anfänge als Schriftstellerin liegen also nicht in Kurzgeschichten, obwohl es mir immer so vorkommt. Tatsächlich begann ich mit meinem ersten Roman im Juni 2008, kurz nach meinem 14. Geburtstag.

Längere Geschichten lagen mir schon immer deutlich mehr. Darum kann ich inzwischen auch keine Kurzgeschichte unter 10.000 Zeichen mehr schreiben. Zu unlogisch erscheinen mir die Inhalte. Und ich muss zugeben, ich schreibe selbst auch keine KGs mehr, weil ich Lust darauf habe. Ich habe nämlich meistens keine Lust darauf.
Das ändert sich nur, wenn ich Anthologieausschreibungen mit ansprechenden Themen finde. Momentan laufen zwei Ausschreibungen, zu denen ich gerne etwas einschicken würde. Eine KG ist sogar fertig, jedoch zu lang, also muss ich da noch kürzen. Eine andere habe ich geschrieben, doch sie hat sich falsch entwickelt und passt nun nicht mehr zum Thema. Also muss ich mir was anderes überlegen, was jedoch gar nicht so einfach ist, da ich seit der Beendigung von "Secrets" eine leichte Blockade habe. Mir fehlen ein wenig die Ideen. Trotzdem arbeite ich seit Samstag an einer Geschichte, bei der ich allerdings noch sehr skeptisch bin, ob sie gut genug ist. Denn seit Längerem habe ich diese aus der personalen Perspektive geschrieben und sie sie spielt in einer erfundenen Welt. Bei KGs ein unbekanntes Setting glaubhaft rüberzubringen, ist noch tausendmal schwerer als in einem Roman. Schließlich will ein Leser Informationen zu dieser Welt und in einer KG ist man nun einmal auf möglichst wenige Worte beschränkt. Jedes ist wichtig. Nur wie sortiert man in einer solch kurzen Story aus, was rein muss und was nicht? (Tipps als Kommentare sind gerne gesehen!)

Noch erschwert wird die Situation durch folgenden Fakt:

Grundsätzlich ist es so, dass ich zu meinen Romanen ein besseres Verhältnis habe.

Das bedeutet nicht, dass ich nicht stolz auf meine KGs bin (auf manche mehr, auf manche weniger), doch mir ist es wichtig, dass sich meine Charaktere entwickeln. Und in Kurzgeschichten ist das meistens nicht der Fall. (Es sei denn es handelt sich „Kurzgeschichten“ mit über 30.000 Zeichen, die für mich schon eher in die Gattung Novelle fallen. Mit solchen kann ich als Autorin im Übrigen noch weniger anfangen als mit KGs.)

Oh, und übrigens! Eine meiner Kurzgeschichten erscheint im Frühjahr nächsten Jahres im Oldigor Verlag! Sobald „Das Lächeln der Stille“ herausgekommen ist, werdet ihr darüber natürlich auf meiner Homepage, meiner Facebook-Seite und auf Twitter informiert ;)

Mit heute kurzen, grundsätzlich aber lieber langen Grüßen

Sabrina S.

PS: Für Kurzgeschichten gelten meine Grundsätze bezüglich Liebe auf den ersten Blick und magischen Verbindungen nicht! Denn sonst fiele es mir noch schwerer, KGs zu schreiben. Und solch kurze Erzählungen besitzen ohnehin oft wenig Realitätsgehalt und nur bedingte Logik. (Das nur als Rechtfertigung, nicht dass ihr denkt, ich verrate meine eigenen Grundsätze.)