Dienstag, 17. März 2015

Sind Lektoren gute oder schlechte Rezensenten?

Als ich mir kürzlich überlegt habe, doch mal wieder eine Rezension zu verfassen, gingen mir die Gedanken durch den Kopf, ob ich viel zu viel wie ein Lektor denke, wenn ich ein Buch lese. Sehe ich alles zu kritisch? Und wenn ich in Rezensionen zu ehrlich bin, ist das dann verletzend? Oder für den Autor hilfreich?

Mir ist der Spaß am Lesen trotz meiner Lektoratsarbeit noch nicht vergangen. Ich merke zwar, dass ich es anders wahrnehme – wie mit einem zweiten Blick –, doch vordergründig tue ich es, weil ich Spaß daran habe. Nur wenn mir Fehler in Büchern auffallen, egal ob inhaltlich oder formal, dann ist das etwas, über das ich nicht hinwegsehen kann. Etwas, das mich stört, das ich am liebsten ausradieren möchte. Nur geht das nicht, denn die Bücher sind bereits veröffentlicht, werden mit den Fehlern verkauft. Darum verkneife ich es mir meistens, darüber ein Wort zu verlieren.

Aber ist das vielleicht Fehler? Sollte ich die Autoren und Verlage nicht darauf hinweisen? Ich bin mir nicht sicher, ob sie auf 20-jähriges Mädchen mit relativ wenig Lektoratserfahrung hören würden. Vor allem Selfpublisher sind ziemlich empfindlich, da man sie ja persönlich angreift und nicht den Verlag, der dahinter steht. Nur deswegen den Mund halten? Das kann nicht die richtige Strategie sein. Vor allem da man es ja nur gut meint.

Genau wie ein Lektor. Er macht Verbesserungen und Änderungsvorschläge, weil er denkt, dass das Werk damit besser wird. Sollten Rezensenten nicht auch so vorgehen? Oder gibt es da Unterschiede?

Sind Lektoren die besseren Rezensenten? Oder die schlechteren?

Hinterlasst mir eure Meinung als Kommentar!

Sabrina S.