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Stell dir vor, eine Berührung reicht
aus, um Gedanken, Gefühle und Geheimnisse einer Person zu erfahren.
Gwen Frost hat diese Gabe und ist damit eine Gypsy. Was es damit auf sich
hat, das soll sie an der Mythos Academy herausfinden. Dort fühlt sie
sich allerdings ziemlich fehl am Platz, schließlich werden an dieser Schule
Walküren, Amazonen, Wikinger und andere mythische Wesen zu Kriegern
ausgebildet. Wie soll sie da hineinpassen?
Als das beliebteste Mädchen der Schule auf mysteriöse Weise umgebracht wird, setzt Gwen alles daran,
herauszufinden, wie es zu dieser schrecklichen Tat kommen konnte. Die
Suche nach der Wahrheit wird jedoch immer gefährlicher und bald muss
sie feststellen, dass all das, was sie bisher für undenkbar gehalten
hat, möglicherweise doch existiert …
Die Geschichte:
"Frostkuss" ist ein gelungener
Auftakt der Reihe. Zumindest, was die Idee an sich angeht. Die
Ausbildung mythologischer Krieger in der Moderne ist mir bisher noch
nirgends untergekommen. Ich finde es interessant, wie Jennifer Estep es
schafft, die Mythologie aufzugreifen und mit neuen Faktoren zu
vermischen, sodass eine schlüssige Geschichte entsteht. Klar werden
Fakten verändert, aber in diesem Zusammenhang ist das nun mal
unvermeidlich.
Die Geschichte an sich ist auch relativ gut aufgebaut. Spannung ist vorhanden – zumindest an manchen Stellen.
Die Geschichte an sich ist auch relativ gut aufgebaut. Spannung ist vorhanden – zumindest an manchen Stellen.
Die Protagonistin:
Dass es aus Gwens Perspektive
geschrieben ist, finde ich zwar gut, aber immer wieder diese Sätze,
die so viel meinen wie „Irgendwas passt da nicht zusammen, mir
fällt bloß gerade nicht ein, was“ oder „In meinem Gehirn regte
sich eine Erinnerung, die ich nicht einordnen konnte, aber die
wichtig für des Rätsels Lösung ist“ machen Gwen irgendwie naiv
und begriffsstutzig. Man fragt sich ständig, warum sie nicht merkt,
was wirklich vor sich geht.
Der Schreibstil:
Der Schreibstil:
Bereits ab der Hälfte des Buches kann
man sich ungefähr denken, wie es weitergehen wird. Der geheimnisvolle Ausdruck wird durch die Andeutungen immer wieder kaputt gemacht. Andeutungen,
was wirklich passiert ist. Wer der/die Böse ist. Immer wieder, über das
ganze Buch verteilt. Auch das
plötzliche Auftauchen des „Helden“ ist total klischeehaft.
Die sehr detailreichen Beschreibungen
der Bibliothek, der Statuen und anderer Kleinigkeiten führen zwar
dazu, dass man sich alles sehr genau vorstellen kann, allerdings
werden sie auch mindestens ansatzweise immer wieder wiederholt.
Mein Fazit:
Im Großen und Ganzen ist der
Schreibstil der Autorin meiner Meinung nach nicht unbedingt der
Beste. Außerdem tauchen immer wieder Klischees auf, die die Spannung
herausnehmen – ganz zu schweigen von den vielen Hinweisen. Das
Einzige, was die Geschichte dennoch faszinierend macht, ist die
originelle Idee mit all seinen Faktoren (z.B. die Funken der
Walküren).
Letztlich würde ich sagen, "Frostkuss"
ist genauso positiv wie negativ: Befriedigend 3+
(Nachtrag: Es hat mich dazu verleitet, einige der Folgebände zu lesen. Übrigens ändert sich
das mit den Andeutungen leider nicht, weshalb ich noch nicht über den 4. Teil hinausgekommen bin.)
Sabrina S.
Erschienen bei: Piper - ivi
ISBN: 9783492702492