Ich liebe es, Geschichten zu planen. Plotten, Charaktere
erfinden, Notizen machen. All das gibt mir immer wieder einen Kick. Allerdings
gibt es mehrere Herangehensweisen ans Geschichtenschreiben. Hier ein paar
Beispiele und wie ich sie beurteile:
1) Einfach drauf los schreiben (Discovery Writer):
Was heißt das? Man fängt eine Geschichte an, obwohl
man noch nicht mal genau weiß, um was es geht. Man kennt die Charaktere nicht,
weiß nicht, wo und wann die Geschehnisse angesiedelt sind und vielleicht hat
man nicht einmal das Genre festgelegt. Alles, was diese Methode hergibt, ist
das Schreiben selbst. Da ist nicht viel mit Planung, man lässt eher seiner
Fantasie und der Kreativität freien Lauf.
Wie beurteile ich das? Ich hab nicht sonderlich viel übrig für diese Variante. Vielleicht liegt es daran, dass ich von Grund auf eine Planerin bin. Nicht zu wissen, was vor einem liegt, das macht mir Angst, selbst wenn es sich nur um Worte in einem Dokument auf dem Computer oder auf dem Papier handelt. Abgesehen davon kann einiges unlogisch werden.
Wie beurteile ich das? Ich hab nicht sonderlich viel übrig für diese Variante. Vielleicht liegt es daran, dass ich von Grund auf eine Planerin bin. Nicht zu wissen, was vor einem liegt, das macht mir Angst, selbst wenn es sich nur um Worte in einem Dokument auf dem Computer oder auf dem Papier handelt. Abgesehen davon kann einiges unlogisch werden.
Allerdings … muss ich gestehen, dass mein zweiter
Roman genauso angefangen hat. Ich war knapp einen Monat mit meinem Debüt als
Schriftstellerin fertig und hatte eigentlich vor, mich auf die Überarbeitung zu
konzentrieren. Pustekuchen. Stattdessen habe ich aus Lust und Laune eine
Geschichte angefangen, von der ich nur das Thema, die Namen der Charaktere und
den Titel wusste. Ich hatte keinen Schimmer vom Inhalt. Und trotzdem habe ich
nie an der Geschichte gezweifelt. Letztlich hat die Originalfassung sogar über
700 Normseiten, was natürlich zu viel ist. Und das ist das Manko an der
Methode. Ich habe geschrieben ohne zu planen. Erst im Laufe der Zeit kamen mir
immer mehr Ideen, die ich alle reinbringen wollte. Dadurch entstand dann diese
krasse Überlänge.
2) Bis ins kleinste Detail planen (Outliner):
Was heißt das? Dreiseitenlange Steckbriefe der
Charaktere, zehnseitige Zusammenfassungen der Geschichten und überall fliegen
Zettel mit zusätzlichen Details durch die Gegend. Jedes winzige Detail muss
festgehalten werden, wenn es auch noch so unwichtig für den Leser werden wird.
Hauptsache, es gibt kein einziges Geheimnis mehr. Die Charaktere überraschen
dich mit ihren Handlungen nicht, weil sie genau das tun, was du ihnen vorgibst.
Jedes Ereignis passiert wie geplant, da bleibt kein Platz für eine neue Idee.
Ist irgendwo etwas unlogisch? Sofort alles ändern. Am Besten auch noch mal
Hintergründe und so was recherchieren. Nichts Unvorhergesehenes darf vorkommen.
Wie beurteile ich das? Wie sagt man so schön? Wenn
man nichts Positives sagen kann, sollte man lieber den Mund halten? Na ja, ganz
so schlimm ist es jetzt vielleicht nicht. Aber ich bin einfach kein Fan von
Planungs-Freaks. Mir kommt es dann immer so vor, als wäre die Geschichte wie
ein Sachtext. Oder eine Erörterung. Überleitung, Behauptung, Begründung,
Beispiel. Und das wieder und wieder. Für mich hat es keinen Reiz, alles im
Vornherein zu wissen. Wo bleibt da die Kreativität beim Schreiben? Alles wird
irgendwie mechanisch und meiner Meinung nach langweilig.
Allerdings … wenn man flott vorankommen will, ist
diese Variante die Beste. Geplantes muss nur noch niedergeschrieben werden.
Perfekt fürs Einhalten von Abgabeterminen.
3) Planen und Schreiben in Wechselwirkung:
Was heißt das? Grobe Strukturen planen und erste
Steckbriefe für die Charaktere entwerfen, das ist der Grundstein für diese
Methode. Man kennt das Thema. Einzelne Szenen, die man unbedingt reinbringen
will, sind bereits notiert. Das alles braucht man, um mit dem Schreiben
beginnen zu können. Man arbeitet auf die Ereignisse hin, die einem am
Wichtigsten sind und gestaltet die Übergänge intuitiv.
Wie beurteile ich das? Meine favorisierte Variante.
Dabei bleibt die Planung, die nötig ist, um eine nicht zu kurze/zu lange
Geschichte zu schreiben, nicht auf der Strecke. Aber auch die Kreativität kann
eingreifen. Charaktere können sich auch mal verselbstständigen, Ereignisse
anders ablaufen als geplant und man kann immer noch Neues reinbringen ohne
alles ändern zu müssen. Man ist nicht so eingeschränkt wie beim detaillierten
Planen und kann unlogische Fehler wie beim freien Schreiben vermeiden.
Allerdings … kann es so am Längsten dauern, da man
das Geplante mit der Kreativität in Einklang bringen muss. Außerdem können sich
Übergänge schwierig gestalten. Manchmal fehlt einfach ein notwendiges
Puzzleteil. Und alles kann ganz anders kommen als man ursprünglich wollte, was
sowohl positiv als auch negativ sein kann. Vielleicht hat man am Ende eine ganz
andere Geschichte als die, die man am Anfang im Kopf hatte.
Mein Fazit: Jeder muss selber wissen, wie man ans Schreiben
herangeht. Aber egal, welche Variante der Autor bevorzugt, das Ziel ist doch
immer dasselbe. Eine gute Geschichte zu verfassen.
Sabrina S.